Andreas Franke und Anne Henter stehen vor der Beamerfolie zum ProDiT-Treffen

mpool im internationalen Austausch

Wie schon berichtet, arbeitet mpool mit im Projekt „ProDiT“, das zum Ziel hat, Studienprogramme für Projektmanagement zur digitalen Transformation zu erarbeiten.

Aufgrund von Corona fanden Austausche bisher nur digital statt, wenn es große Runden gab, oder nur kleine Runden an einem der teilnehmenden Standorte. So war Andreas schon in Norwegen und in Belgien, um uns im Projekt zu vertreten und sich mit anderen Partnerinstitutionen zu vernetzen.

Unsere Beteiligung kam dadurch zustande, dass wir der FH Dortmund schon bekannt sind, als Unternehmen mit Fachexpertise auf dem Gebiet der Kompetenzen. So erstellten wir z.B. eine Umfrage für das Projekt, um bisherige Digitalisierungsprojekte in Unternehmen im Rückblick bezüglich hilfreicher Kompetenzen zu beleuchten. In Trondheim und in Leuven stellte Andreas die BIMKOMP-App vor, die im Rahmen des Projektes MobiDiK erarbeitet wurde. Diese fragt nach Kompetenzleveln hinsichtlich BIM (Building Information Modeling). Auch auf der International Research Conference 2022 in Dortmund waren wir zugegen und stellten unsere Learnings zur digitalen Transformation anhand eines Beispielunternehmens vor. Ein weiteres Beispiel, das sich mit versteckten Kompetenzen in der Belegschaft befasste, lässt sich auf Youtube nochmal nachschauen.

Am Donnerstag und Freitag waren wir für ProDiT wieder aktiv. Anne hatte an einem Workshop zu „Reifegradmodelle von Digitalisierung“ teilgenommen und Andreas hatte die Aufgabe übernommen, die Arbeit der Teilnehmenden dort im Rahmen einer Jury zur beurteilen.

Im Workshop gab es zuerst ein paar Inputs, dann wurden Gruppen gelost und in die Aufgabe eingestiegen. (Die Gruppenzuteilung erfolgte dadurch, dass Notizblöcke auslagen und sich auf der letzten Seite die Gruppennummer befand. Annes Spielherz war begeistert.) In Moodle (einer digitalen Lernplattform) standen die Inputs zum Nachlesen und auch der Fall, den wir in das vorgestellte Reifegradmodell einsortieren sollten. In ihrer Gruppe – und wie sich nachher rausstellte in allen Gruppen – herrschte Einigkeit, dass der Fall zu wenig Informationen hergab, um eine Einbettung ableiten zu können. So endete der Donnerstag mit der Hoffnung, dass man über Nacht eine Idee davon bekäme, wie es doch noch möglich wäre. Am Freitag sollte dann ein Pitch für den Fall gemacht werden, um dort nochmal konkret den Weg der digitalen Transformation aufzuzeigen.

Die Pitches liefen dann am Freitagnachmittag und zeigten die Ergebnisse der Teilgruppen für eine fiktive IT-Company, die ein IT-Security Upgrade der „Kundschaft“ anbot. Beide Pitches waren inhaltlich gleichermaßen gut gestaltet und zeigten auch die Schwierigkeit das Maturity Modell mit einem praktischen Anwendungsfall zu verbinden. Der Lerneffekt war hier aber erkennbar: es galt eine inkonsitente Aufgabenstellung zu bewältigen und dieser Herausforderung hatten sich beide Teams gestellt.

Für Montag hatte die FH dann zum Consortiumstreffen geladen. Die Möglichkeit für alle mal in Farbe und Live zusammen zu kommen. Einerseits um alle Fäden, an denen gleichzeitig gewerkelt wurde, wieder für alle sichtbar zu machen und auch um sich näher kennenzulernen.

Der Montag war voll mit Vorträgen und Workshop-Tätigkeiten im Rahmen des Consortiums. Zuerst ließ Carsten Wolff die ca. 20 Anwesenden (vor Ort und online) sich vorstellen, dann ging es weiter mit dem Ist-Zustand zum Fortschritt des Projektes. Hilfreich war dabei die Beurteilung, die von der EU kam, in der jene Punkte besonders ersichtlich waren, in denen Handlungsbedarf gesehen wurde. Rundum liegen wir aufgrund von Corona leicht hinter dem Plan, aber dennoch ist das Ziel immer noch erreichbar. Nachdem nun alle auf den neuesten Stand gebracht worden waren und die „Ahs“ und „Ohs“ verklungen waren, da die einzelnen Rädchen nun das Gesamtwerk und auch die anderen Rädchen gezeigt bekommen hatten, ging es mit dem Workshop weiter.

Hier hieß es erneut, ein Fallbeispiel in ein Reifegradmodell einzubetten. Das Beispiel war so echt, dass wir jemanden aus dem Unternehmen mit vor Ort hatten. Dieser Person konnten wir dann auch Fragen stellen, wenn uns Informationen fehlten. Das Modell war dieses Mal eher ein Profiling, mit dem sich Digitalisierungsprojekt mit ein paar Stichpunkten untereinander vergleichen ließen, ohne die konkrete Maßnahme kennen zu müssen. (In dem Workshop davor, hatte es sich um ein vierstufiges Reifegrad-Modell gehandelt, bei dem man Unternehmen hinsichtlich ihres Reifegrades einsortieren konnte und auch aufzeigen konnte, wohin die Reise auf die nächste Stufe geht.) Auch wenn sich hier in den Gruppen unterschiedliche Antworten ergaben, so lag das weniger an der Eindeutigkeit des Falles als vielmehr an der Form des Modells. Um wieder eine „Prüfung“ hinsichtlich des Verwendens als Lernmaterial durchzuführen, nahm sich jede Gruppe eine SWOT-Analyse der Aufgabe und Ausführung vor, die ebenfalls en detail diskutiert wurde. Hier wurde es besonders spannend, da unter den Anwesenden sowohl Universitätsangehörige als auch Unternehmen präsent waren, und zudem unter anderem auch Personen aus Trondheim, Bilbao, Leuven und Dortmund.

Nun geht es für beide Modelle und die Aufgabenstellen samt -durchführung in die Überarbeitung. Dann werden in weiteren Workshops die Neuerungen getestet. Mit jeder Schleife wird damit das zukünftige Lernmaterial verbessert.

Am Abend fanden sich alle im LUUPS in Dortmund ein, um das Treffen gemütlich ausklingen zu lassen. Die Köpfe hatten den Tag über genug geraucht und jetzt ging es ums persönliche Kennenlernen und Vernetzen.

Die Tage waren unheimlich intensiv und herausfordernd, weil man einerseits auf Englisch kommunizieren musste und andererseits diese Art Workshop und Modellarbeit eher selten in unserem Arbeitsalltag vorkommt. Dennoch war es für uns wichtig, einen Überblick über das Projekt an sich und dessen Stand zu erfahren.

Wir freuen uns aufs nächste Treffen, auf neue Modelle und auf ein Wiedersehen mit jetzt „alten“ Bekannten!

Teilen Sie den Beitrag

Lesen Sie weitere Beiträge