Daniela Bristot bei der Auftaktveranstaltung "Gute Pflege" im Interview auf der Bühne mit der Moderatorin

mpool und das Metaversum

Was das DI-PASST -Projekt ist und welche Zielsetzung es hat, darüber haben wir schon berichtet. Mittlerweile steht auch die Projekt-Webpräsenz. Heute soll es um die inhaltlichen Fortschritte im Projekt gehen.

Am 31.8.2023 fand die Lenkungskreissitzung mit den Sozialpartnerunternehmen DGB, DAA, dem IDiAL der FH Dortmund und dem DWF statt. Nachdem somit alle an Bord waren, alle Aufgaben verteilt, wurde in Folge dessen eine weitere Person in den Lenkungskreis berufen, die die wissenschaftliche Seite weiter unterstützen soll. Diese Person ist Prof. Dr. Martina Brandt von der TU Dortmund. Sie leitet u.a. den Masterstudiengang „Alternde Gesellschaften“ und bringt ihren soziologischen Blick in das Projekt ein.

Bisher befinden sich bereits drei Unternehmen im Prozess hin zu digitalen Assistenzsystemen. Vier weitere Betreuungs- bzw. Pflegedienste sind interessiert und es stehen dort Erstgespräche an. Um dort möglichst schnell Klarheit über die Ausrichtung der digitalen Assistenzsysteme, also den Bedarfen der Unternehmen zu gewinnen, wurde für das Projekt ein Fragebogen entwickelt, der sich bereits in den ersten Gesprächen bewährt hat. (Natürlich wird der Transfer in andere Themenbereiche gleich mitgedacht.)

Übergreifende Herausforderung für die Unternehmen ist u.a. die Dokumentationspflicht. Die geforderten Dokumente müssen einer vorgegebenen Struktur folgen und in der spezifischen Fachsprache formuliert sein. Für Fachkräfte mit Migrationsgeschichte stellt das eine große Hürde dar. Ein digitales Assistenzsystem, das einerseits überhaupt als Übersetzungshilfe – auch für Fachbegriffe – funktioniert und andererseits durch die jeweilige Struktur führt, wird von allen gewünscht. Ein solches System könnte auch beim Fachkräftemangel von großer Hilfe sein. Dann sollte es natürlich möglichst mit den Systemen kompatibel sein, in das die Dokumente eingepflegt werden müssen.

Mit Hilfe eines der Tools, das wir unseren Unternehmen vorstellen, lässt sich auch eine Panoramatour erstellen. Ähnlich wie bei einem virtuellen Rundgang durch ein Museum, werden vorher Panoramabilder der tatsächlichen Umgebung/Örtlichkeit gemacht und dann an verschiedenen Stellen Informationen hinterlegt. Jede Person, die diese Panoramatour betritt, kann sich frei und zeitunabhängig dort bewegen und sich Wissen aneignen. Zu Coronazeiten wurde diese Technik häufig genutzt, um Museumsbesuche trotz Lockdown zu ermöglichen. Für Pflegeberufe ließe sich die Pflegeeinrichtung zum Beispiel virtuell darstellen, so dass neue Fachkräfte sich vor Arbeitsbeginn schon mit den Räumen vertraut machen können und erste Hinweise zu der Arbeit erhalten. Auch könnten nachgestellte Szenen in den virtuellen Räumen genutzt werden, um bestimmte Abläufe bereits kennenzulernen, bevor die reale Situation auftritt. Dabei lässt sich die Situation direkt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und der Aufwand für realistische Übungen vor Ort reduzieren.

Das EWZ als einer unserer Projektbetriebe baut bereits selbst an einem Metaversum für die Schulung im Pflegebereich auf. Zum gemeinsamen Lernprozess können Dokumente wie Skripte, Videos oder Übungen von moodle in das Metaversums integriert werden. Diese Sammlung wächst immer mehr und durch den zeitunabhängigen Zugang zu der Lernplattform können alle Beteiligten selbst entscheiden, wann sie wie gemeinsam oder alleine lernen. Das fertige Metaversum soll die zukünftigen Kursteilnehmenden für Pflegeberufe mehr für den Unterricht motivieren und auch eine neue Akzeptanz schaffen.

Am 14.11.2023 dann durften wir unser Projekt vor Betrieben auf der Auftaktveranstaltung Zukunftsinitiative „Gute Pflege – Märkischer Kreis“ vorstellen. Diese Initiative ist aus einer Kooperation zwischen dem Märkischen Kreis und der agentur mark GmbH entstanden und hat zum Ziel, die Pflegebetriebe in der Region dabei zu unterstützen, den steigenden Fachkräftemangel in ihrer Branche gemeinsam zu bewältigen. Hier durften wir mit unserem Projekt DI-PASST eine Möglichkeit zeigen, wie man durch den Einsatz von Digitalen Assistenzsystemen zur Entlastung der Belegschaft beitragen kann, um den Fachkräftemangel durch mehr Zufriedenheit im Job entgegenzuwirken. Dieses Angebot wurde auch von einigen Betrieben angenommen. (Das Foto oben zeigt Daniela im Interview zum Projekt auf dieser Veranstaltung.)

Am Ende des Projektes ist zudem ein Projekt-Metaversum angedacht, das als Schulungsplattform dient. Dort werden alle digitale Assistenzsysteme gesammelt, die im Projekt erprobt wurden. So soll der Transfer der Projektergebnisse weiter in die Praxis gelingen. Interessierte Personen können sich selbst im Metaversum umschauen , verschiedene digitale Assistenzsysteme kennen lernen und auch Erfahrungen aus der Praxis dort finden.

Übrigens: Viele Unternehmen, die Metaversen anbieten, gewähren Bildungsträgern 50% Rabatt auf die Kosten. Es lohnt sich also, einen Blick auf diese Technik zu werfen.

Interessierte Unternehmen aus der Pflegebranche oder anderen gesundheitsnahen Berufen können sich gerne noch zwecks Aufnahme ins Projekt melden!

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