Am 3. Dezember ist „Tag der Menschen mit Behinderung“. Leider ist dieser Tag noch eher unbekannt. Die roten Schleifen, die am 1.Dezember getragen werden und für den Welt-AIDS-Tag stehen, ist wesentlich bekannter. Dieses Jahr wollen wir von mpool uns für Inklusion stark machen.
Das Thema kam auf, als Daniela am to:DO-Projektlabor „Inklusiver Arbeitsmarkt, begleitet durch die Wirtschaftsförderung Dortmund teilnahm. Entstanden ist die Idee auf der to:do Dortmund neue Arbeit (wir berichteten) im letzten Jahr, auf der wir auch schon mit unserem Modellprojekt Di-PASST dabei waren. In dieser to:do Woche wurden mehrere Handlungsfelder festgelegt, in denen sich Dortmund verstärkt engagieren will. Unter anderem eben auch dem Handlungsfeld “Inklusiver Arbeitsmarkt”. So entstanden mehrere Projektlabore und wir waren zum Thema Inklusion dabei.
Und auch mpool-intern findet unter dem Motto „Barrieren abbauen“ Inklusion statt. Auch, wenn wir es bisher nie so benannt haben. Angefangen mit der Tatsache, dass sich alle Teammitglieder ihre Arbeitsmaterialien nach den jeweiligen Bedürfnissen – im Rahmen des Budgets – aussuchen darf. So gibt es im Team Diensthandys mit extragroßem Display für Personen mit Sehschwäche. Aber es geht nicht immer nur um Arbeitsmaterialien, wenn es an das Thema Inklusion geht. Für andere Teammitglieder ist das Verständnis hilfreich und die Möglichkeit Stunden nachzuholen, weil die Therapiepraxis nur in der Kernarbeitszeit offen ist. Dass man sich dafür keinen Urlaub nehmen muss, entspannt die Arbeitsatmosphäre enorm.
Es muss also nicht immer aufwendige Technik sein, um Menschen mit Beeinträchtigungen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Oft hilft Zuhören und selbstbestimmt Unterstützung auswählen lassen. Die Betroffenen wissen selbst am besten, was ihnen hilft oder auch nicht.
Wer jetzt denkt: „Aber dann sind die Mitarbeitenden ohne Beeinträchtigung bestimmt neidisch und es führt zu Konflikten im Team.“ Dazu können wir aus langjähriger Erfahrung sagen, dass dem nicht so ist. Schließlich können sich auch die anderen ihre Arbeitsmaterialien nach ihren Bedürfnissen aussuchen und ebenfalls Stunden schieben, wenn es um Arztbesuche (auch den, wo Angehörige begleitet werden müssen) oder andere Verpflichtungen geht. Da das bei mpool generelle Regelungen sind, ist uns das nie als „Inklusion“ aufgefallen.
Dieses Jahr haben wir uns deshalb für ein Inklusionsprojekt entschieden, an das wir unsere jährliche Spende schicken möchten. Es handelt sich um die Nachbarschaftsbude in der Dortmunder Nordstadt. Denn sie schafft einen offenen Raum, in dem Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und jeder Lebenslage Unterstützung bekommen und sich einbringen können. Niedrigschwellige Hilfe, Begegnung auf Augenhöhe und aktive Nachbarschaftsnetze sorgen dafür, dass wirklich alle teilhaben können – genau das macht Inklusion aus.
Wir wünschen allen, die diesen Blogbeitrag lesen, frohe Feiertage und einen guten Rutsch!
PS: In Sibirien „rutscht“ man wirklich in ein neues Jahr. Auf einer Rutsche ganz aus Eis. Hat uns Liubov berichtet.
PPS: Das Bild zeigt uns bei unserer Weihnachtsfeier auf der Kegelbahn.


